Juni: Brief an WKÖ Gastro Obmann Mario Pulker
Sein Schreiben im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Pulker,
Ihre jüngsten Äußerungen, wonach Ihnen "ein Gast mit Hund lieber sei als ein Gast mit Kind", haben mich als Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreich zutiefst erschüttert. Als oberster Vertreter der Gastronomie senden Sie damit ein fatales Signal an unsere Gesellschaft.
Sie wissen so gut wie ich: Österreich braucht Kinder - für unsere Zukunft, für unsere Pensionen, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wenn wir Familien systematisch aus öffentlichen Räumen verdrängen, verstärken wir eine bereits besorgniserregende Entwicklung. Diese Botschaft ist Gift für eine Gesellschaft, die bereits mit dramatisch sinkenden Geburtenraten kämpft.
Herr Pulker, eine familien- und kinderfreundliche Umgebung unterstützt das Erlebnis Gastronomie für alle. Es gibt unzählige großartige Beispiele von Restaurants, die zeigen, wie erfolgreich das Miteinander von Familien und anderen Gästen funktionieren kann. Diese Betriebe haben verstanden: Wer Familien willkommen heißt, schafft eine entspannte Atmosphäre, in der sich alle wohlfühlen.
Statt Kinder zu verbannen, sollten Sie Familienfreundlichkeit als Chance begreifen. Familien sind treue Kunden, die regelmäßig einkehren. Restaurants, die sich als familienfreundlich positionieren, können sich Wettbewerbsvorteile verschaffen und neue Zielgruppen erschließen.
Unsere Wünsche
- Beenden Sie die Diskriminierung von Familien
- Zeigen Sie mehr Verständnis für die Bedürfnisse von Kindern
- Unterstützen Sie familienfreundliche Gastronomiebetriebe
Führen Sie einen gesellschaftlichen Dialog über ein kinderfreundliches Österreich
Herr Pulker, wir wollen Mut zu Familien machen - nicht Angst vor Kindern schüren. Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der Familien selbstverständlich dazugehören und in der Kinder als Bereicherung, nicht als Störfaktor gesehen werden.
Sie mögen das Recht haben, in Ihrem eigenen Lokal Hausregeln aufzustellen. Aber als Vertreter einer ganzen Branche sollten Sie sich bewusst sein, welche Signalwirkung Ihre Worte haben. Österreich braucht mehr Kinder, nicht weniger Orte, wo sie willkommen sind.
Ich lade Sie herzlich ein, mit uns ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Lösungen für eine familienfreundlichere Gastronomie zu entwickeln.
Beste Grüße
Peter Mender, Präsident des Katholischen Familienverbandes