Harsche Kritik gibt es vom Katholischen Familienverband für die angedachte Aussetzung der Valorisierung der Familienleistungen: „Wir verstehen den Sparzwang, aber bei den Kindern zu sparen, ist niemals zukunftsfitte Politik“, findet Familienverbandspräsident Peter Mender deutliche Worte.
Wien, 5. Mai 2025. Familienverbandspräsident Peter Mender kritisiert vor allem die Unausgewogenheit der Sparmaßnahmen: „Während der Pendlereuro verdreifacht wird, die Parteiförderungen mit rund 40 Millionen Euro/Jahr weiterhin im europäischen Spitzenfeld liegen und jährlich erhöht werden und sich Staatssekretäre mehr Beinfreiheit im Dienstwagen auf Staatskosten leisten, wird bei den Familien gespart“, so seine Beobachtung, und er stellt fest: „Das ist kein neuer Stil. Das sind keine breiten Schultern, die dieses Sparpaket tragen, sondern die Kinder dieses Landes.“ Mender appelliert an die Bundesregierung, allen voran an Finanzminister Markus Marterbauer: „Lassen Sie nicht zu, dass hier auf Kosten unserer Zukunft gespart wird!“
Für den Präsidenten des Katholischen Familienverbandes ist auch der Sinn dahinter nicht ganz nachvollziehbar: „Die Familienleistungen werden aus dem Familienlastenausgleichsfonds finanziert, der zu 80% von den Dienstgeberbeiträgen gespeist wird. Eine Kürzung der Familienleistungen hier bedeutet, dass sie nicht einmal unmittelbar budgetwirksam ist.“ Mender verweist auf die gesellschaftspolitische Bedeutung von Familienleistungen und darauf, dass sie auch nachweisbar armutsvermeidend wirken. „Gerade wenn die Bekämpfung der Kinderarmut kein leeres Versprechen sein soll, müssen diese Leistungen jährlich an die Inflation angepasst werden!“ sagt Mender, und er erinnert die Bundesregierung an die Worte von Kardinal Franz König, die 1953 zur Gründung des Katholischen Familienverbandes führten: „Eine Gesellschaft, in der Familien Gefahr laufen unter die Armutsgrenze zu rutschen, stellt sich selbst ein Armutszeugnis aus“, zitiert er den beliebten Kardinal und appelliert als Präsident der größten überparteilichen Familienorganisation im Interesse aller Familien einmal mehr an die gesamte Bundesregierung: „Gehen Sie bei Sparplänen behutsam vor, behalten Sie die Interessen der Familien mit Kindern im Auge und stellen Sie sich als Bundesregierung nicht selbst ein soziales Armutszeugnis aus!“