Von Torjubel bis Schatzsuche – Erlebnisse mit meinen Enkelkindern
Dafür haben die Jungs umso mehr Energie. Es wird sehr fair gespielt und wenn einmal ein Foul passiert, ist es dem Torhunger oder Verteidigungs-Gedanken geschuldet. Wenn sich die Freunde zu einem Match treffen, können sie fast nicht mehr aufhören. Dabei ist es unerheblich, ob es gerade 30 Grad im Schatten hat, oder zu regnen beginnt. Die Jungs brauchen im Fußballfieber weder Trinkpausen, noch kann man sie mit einem Eis locken. Da muss schon ein Machtwort gesprochen werden, oder sie hören auf, weil es finster wird und sie den Ball nicht mehr sehen.
Rätsel und andere Herausforderungen
Jonas darf zur Geburtstagsfeier fünf Freunde einladen. Meine Tochter hat mit viel Kreativität eine Schnitzeljagd zusammengestellt. Schauplatz sind unsere Gärten, die ineinander übergehen und unser Schwimmteich. Mit Hilfe der Schatzkarte werden versteckte Diamanten, markierte Äpfel und allerlei Hinweise gefunden, Rätsel gelöst und Stationen aufgesucht. Ich darf am Handelsposten sitzen, bei dem die Schatzjäger ihre Diamanten gegen einen wertvollen Stein tauschen sollen. Ins Tauschgeschäft kommen sie allerdings nur, wenn sie geheime Zutaten mitbringen – Spinnennetz und Algenschleim. Meine Tochter hat gemeint, es kann ruhig ein wenig gruselig sein. Ich bin für solcherlei Scherze immer gerne zu haben. Verkleidet mit aufgeklebtem Bart und Hut, bewaffne ich mich mit Stift, geheimen Buch und mysteriösen Schachteln. So nehme ich meinen Posten hinter der Haustüre ein. Als die Jungs kommen, bin ich unfreundlich und schrullig, spreche mit tiefer Stimme. Etwas eingeschüchtert wickeln die Jungs ihr Tauschgeschäft ab. Dann geht es ab zum nächsten Rätsel. Am Schluss wird noch, unter Einsatz aller Kräfte, ein im Teich versenkter Schatz geborgen.
Ein arbeitsreicher Vormittag
Lenie (4 ¾ J.) verbringt den Vormittag bei mir. Gemeinsam überlegen wir, was wir kochen könnten. Für Lenies Vorschlag müssen wir auch noch einkaufen gehen. Lenie hilft mir im Geschäft alles zu finden und in den Einkaufswagen zu geben, was auf unserem Einkaufszettel steht. Bei der Kasse räumt sie die Waren fleißig aufs Förderband und hilft beim Einräumen in die Taschen. Wieder zuhause angekommen, richten wir übers Kochen. Lenie bekommt kleine Arbeitsaufträge von mir, die sie bereitwillig ausführt. Als sie auch noch Opa zum Essen holt, meint sie: „Goi Oma, heit bin i sehr hüfsbereit!“
Tschüss, Babyschaukel!
Auf unserer Terrasse hängt eine Babyschaukel, in der alle unsere Enkelkinder sehr gerne schaukeln, oder geschaukelt haben. Mit 7 und 5 Jahren passen Jonas, Lenie und Gabriel nicht mehr hinein, das ist ihnen auch klar. Anders ist es bei unseren Dreijährigen. Jakob und Antonia passen noch hinein, allerdings wird es immer schwieriger, sie in die Schaukel und wieder herauszuheben. Als Samuel (14 Mon.), Antonias kleiner Bruder mit viel Gekreische und Freude in der Schaukel sitzt, will Antonia natürlich auch schaukeln. Ihre Mama erklärt ihr, dass sie schon viel zu groß ist, aber noch einmal schaukeln darf und sich dann bei der Schaukel bedanken soll und sich verabschieden. Antonia fällt es mit kleinen Ritualen viel leichter sich auf etwas einzustellen oder Dinge anzunehmen, die ihr schwerfallen. Ein letztes Mal genießt Antonia das Schaukeln in der kleinen Schaukel und als es Zeit wird auszusteigen, sagt sie: „Danke liebe Babyschaukel und tschüss, Babyschaukel!“ Ich bin gerührt und gespannt, ob sie nächstes Mal, wenn Samuel schaukelt, daran denkt.
Ein Bett ist nicht nur zum Schlafen da
Gabriel und Jakob lieben es zu raufen. Im Haus gibt es die Regel, dass sie am Bett catchen dürfen, daneben liegt auf dem Boden noch eine Matratze. Sie laden mich ein, mit ihnen zu raufen. Davor wird das Bettzeug aus dem Bett auf die Matratze am Boden geschmissen, dann geht’s los. Ziel ist es den Gegner oder die Gegnerin vom Bett hinunterzukugeln. Die Beiden entwickeln erstaunliche Energie und schaffen es immer wieder sich rauszuwinden. Aus dem Kräftemessen werden zwischendurch immer wieder Kitzel-Spiele und Kuscheln-Einheiten, was uns allen Spaß macht und guttut.